Ray entdeckt seine Gabe

von István Rudas © 2022

Raimund wuchs in einem Vorort Wiens auf, nichts deutete darauf hin, daß er etwas Besonderes war. Er mochte die Schule und hatte einige Freunde. Sie lernten und spielten gemeinsam. Sie wechselten gemeinsam auf das Gymnasium und Raimund war ein ausgezeichneter Schüler. Alles in allem hatte er eine unbeschwerte Kindheit und liebte seine Eltern. Die Mutter führte den Haushalt und der Vater arbeitete als leitender Sachbearbeiter in einer großen internationalen Spedition. Mit 12 bekam er sein erstes Handy und alle Klassenkameraden beneideten ihn, doch mit der Zeit hatten alle ein Handy.

Etwa mit 9 Jahren begann er, seine Begabung staunend und schrittweise zu entdecken. Wenn er die Hand seiner Mutter berührte, konnte er ihre Gedanken sehen, ihre Erinnerungen sehen wie in einem Film. Es war eine sehr heftige Erfahrung, er konnte mit Vielem nichts anfangen. Immer häufiger gelang es ihm, sie zu kleinen abstrusen Taten zu verleiten, die sie niemals von sich aus machen würde. Es gelang dem 10jährigen, sie ein Päckchen Zigaretten kaufen zu lassen. Sie kehrte heim und hielt die unnütze Packung in den Händen. Sie wunderte sich, da niemand in der Familie rauchte, warum Ray ihr es befohlen hatte. Da erkannte der Knirps die Notwendigkeit, ihr zum Ende seiner Manipulationen einen Vergessensbefehl zu erteilen.

In ihren Gedanken tauchten sehr häufig sexuelle Handlungen auf, die er erst im Laufe der Zeit einordnen und verstehen konnte. Neugierig auf alles, was mit Sex zu tun hatte, saugte er alles auf, was in ihren Erinnerungen mit Sex zu tun hatte. Er hatte es bald gelernt, sie mental zu steuern und dazu zu bringen, ohne Vorbehalt, Scheu und Scham ihre sexuellen Geheimnisse in allen Einzelheiten preiszugeben. Sie sah sich gezwungen, alle sexuellen Details erneut aufzurufen, zu erzählen und es ihn sehen zu lassen. Von Mal zu Mal tauchte er tiefer in ihre Gedanken ein und versuchte, sie mental stärker zu beeinflussen, seinen Befehlen zu gehorchen. Er wurde immer besser im Umgang mit seiner neuen Gabe und horchte Vater und Mutter über ihre Sexualität aus, das beschäftigte den 11jährigen sehr.

Der Vater war viel leichter zu manipulieren als die Mutter. Er horchte seinen alten Herrn gründlich aus. Der Vater war eine Kröte, er vernaschte alle jungen Praktikantinnen und pflügte in den jungfräulichen Furchen, säte den Samen bedenkenlos. Manchmal hörte die Mutter zu und wischte ihre Tränen aus den Augen. Sie wußte schon sehr lange davon, daß er in den jungen Furchen pflügte und seine Manneskraft verschleuderte. Sie war damals empört und revanchierte sich sofort. Ray entlockte der Mutter jedes ihrer Fehltritte, jede Affäre und jeden one night stand, sie erzählte ohne Scheu und Scham alles. Meist endeten ihre Affären, weil sie in Flagranti erwischt wurden. Ray konnte sich nun die bösen Blicke einiger Nachbarinnen plötzlich erklären. Eines Tages erzählte sie in Trance von ihrer allerersten Affäre.

Sie war erst einige Wochen verheiratet, war jungfräulich in die Ehe gegangen und hatte noch keine Ahnung von Sex. Ja, bestätigte sie, sie habe sich bis dahin niemals unsittlich berührt. Sie ging zu einer Veranstaltung mit dem Zauberer und Hypnotiseur Magnus. Dieser verfiel ihrer Schönheit augenblicklich, er rief sie auf die Bühne, um seinen Schabernack mit dem Publikum zu treiben. Er verhexte sie augenblicklich und sie folgte ihm blindlings in sein Hotelzimmer. Die Affäre dauerte nur eine Woche, sie fuhr jeden Morgen im Morgengrauen heim, legte sich reumütig zu ihrem Mann und schmuste mit ihm so lange, bis er bereit und erregt war. Sie ließ sie sich von ihm mehrmals begatten, bis er erschöpft war. Nachts fuhr sie zu ihrem Magier, ließ sich in Trance versetzen und willenlos so oft besteigen, bis er erschöpft war. Nur er brachte sie in Trance zum Höhepunkt. Der Magier lehrte sie, sich selbst zu berühren und den Höhepunkt auszulösen, das machte sie seitdem mindestens zweimal täglich. Der Vater zuckte nur mit den Schultern, es war ihm wirklich egal, ob sie sich den Höhepunkt selbst machte. Sie konnte nicht sagen, ob es ihr Mann oder der listige Magier war, der sie geschwängert hatte. Ray war ab diesem Tag überzeugt, daß der Zauberer sein Vater war, das erklärte seine besondere Begabung. Jedenfalls war seine Mutter auch eine Kröte, die ihrem Mann das Pflügen in den jungen Furchen doppelt und dreifach heimzahlte. Sie hatte nach seiner Geburt keine Menstruation mehr und konnte nicht mehr schwanger werden, was ihre Rache viel leichter machte.

Der 12jährige Ray hatte bisher nur unschuldig mit sich gespielt und hatte sich noch nie zum Explodieren gebracht. Er war natürlich bei ihren Erzählungen ebenso wie sie sehr geil geworden. Die Hand eines gütigen Gottes hatte ihn bisher immer gehindert, sie oder sich ganz nackt zu entblößen oder sich ihr unziemlich zu nähern. Obwohl er sie leicht in Trance versetzen konnte und sie mental total im Griff hatte, scheute er bisher davor zurück, sie dazu zu bringen, sich vor ihm zu entblößen, aber daran gedacht hatte er jeden Tag. In tiefer Trance erzählte sie die sexuellen Details und preßte ihre Hände vor Geilheit auf die Scham unter dem Rock. Sie stammelte verlegen, sie brauchte es jetzt ganz dringend.

Da er nicht verstand, was sie meinte, krächzte er heiser okay, dann solle sie sich halt ausziehen. Hurtig zog sie sich und ihn nackt aus und hob ihn rittlings auf ihre Schenkel, die Gesichter einander zugewandt und legte Rays Hände auf ihre vollen, festen Brüste. "Lass mich nur erst machen! Es ist gleich vorbei, ich mache ganz schnell!" keuchte die schöne 32jährige abgehackt. Und nun zeigte sie ihm in ihrer Geilheit alles, wirklich alles, das Masturbieren und danach das Liebemachen ohne Scham und Scheu, ohne Vorbehalt. In tiefer Trance machte sie mit ihm alles, doch sobald er die Trance beendete, erinnerte sie sich an nichts mehr, an gar nichts. Zwei Jahre später wurde er 14 und verliebte sich in Ilse.

Er betete Ilse an, die unerreichbare Schönheit aus der Klasse über ihm. Sie ging mit einem Gleichaltrigen aus ihrer Klasse und Raimund fand ihn unsäglich dumm, eingebildet und arrogant. Er wartete jeden Morgen vor der Schule und beobachtete Ilse mit gierigen Augen. Sie bemerkte ihn nie, doch er hatte Schmetterlinge im Bauch und Sonnenschein im Herzen. Er war hoffnungslos verliebt. Seine Freunde grinsten breit und hänselten ihn ein bißchen. Er brannte lichterloh bis zum Schuljahresende. Er war 14, verdammt nochmal, und gab sich einen Ruck.

Er war entschlossen. Er wartete, bis die Schule aus war und wartete, bis Ilse herauskam. Er hatte keinen Plan und trottete zwei Schritte hinter ihr. Bevor sie die Bushaltestelle erreichte, sagte er, seinen ganzen Mut zusammenreißend: "Komm mit mir!"

Ilse stutzte und drehte sich um. Er streckte ihr seine Hand entgegen, ergriff ihre und wiederholte: "Komm mit mir!". Verwirrt hielt sie seine Hand und sie gingen gemeinsam zur Straßenbahnhaltestelle gegenüber. Sie fuhren schweigend bis zur letzten Haltestelle. Sie hielt seine Hand, als ob sie miteinander gingen. "Ich heiße Raimund, Ray für meine Freunde" brachte er schließlich heraus und Ilse nickte: "Ich weiß!" Sie schwiegen bis zum Ende und hielten sich an der Hand.

Er führte sie einen Waldweg entlang bis zu einer kleinen Lichtung. "Wir sind da" sagte er und setzte sich ins Gras. Sie legten die Schultaschen ab, dann setzte sie sich ihm gegenüber. Er faßte nach ihrer zweiten Hand und schaute in ihre Augen.

"Ich bin schon sehr lange in dich verliebt" sagte er und sie nickte. "Ich weiß es", sagte sie einfach. Er beugte sich vor und küßte sie auf die Lippen. Sie lächelte und meinte, "das richtige Küssen kennst du noch nicht?" Er schüttelte seinen Kopf. "Ich zeige es dir", sagte sie leise und küßte ihn. Er spürte ihre Zunge und tastete mit seiner Zunge vorsichtig nach ihr. Das war Rays erster Kuß.

Er küßte sie wieder und wieder, es war wunderbar und erregte ihn sehr. Er hielt inne und sagte: "Zeig mir bitte deine Brüste!" Ilse brauchte einen Moment, dann zog sie ihr Sommerkleid auseinander und schob ihren BH nach unten. Er sah zum ersten Mal die Brüste eines Mädchens und streckte seine Hand aus. Sie lächelte, als er die Brüste mehrere Minuten lang betastete. Sie waren viel kleiner und nicht so fest wie die Brüste seiner Mutter. Er setzte sich wieder gerade hin.

"Zeigst du mir deine ... das da unten?" fragte er heiser, als sie ihren BH wieder zurechtzog. Sie zögerte kein bißchen, hob ihren Rock hoch und zog ihre Unterhose aus. Sie spreizte ihre Beine und Ray betrachtete ihr Geschlecht. Er schaute und schaute, sie hatte nur ein kleines Löchlein und nicht so ein großes Loch wie jene. Er fragte, ob sie es mit Kevin richtig und echt machte und sie nickte, natürlich! Er fragte sie gründlich aus und sie erzählte alles detailliert und ohne Scheu. Sie lächelte abwesend und er fragte, ob sie es ihm beibringen würde. Er war sehr aufgeregt, als sie sofort zustimmend nickte, sie würde ihm ganz genau erklären, was er zu tun hatte.

Es war für Ray wie ein erstes Mal und er vergaß es nie. Mit Ilse traf er sich nie mehr heimlich.

Am nächsten Tag kam Ilse in der 10‐Uhr‐Pause zu ihm und bot ihm eine Zigarette an. Sie druckste lange herum und fragte, wie er das genau gemacht hatte. Er wußte keine Antwort und sie fragte weiter, wie er das gemacht hätte, sie sei willenlos mit ihm gegangen und er habe alles mit ihr gemacht. Er fragte, ob sie nicht freiwillig mitgegangen sei und Ilse dachte nach. "Doch!" sagte sie schließlich und senkte den Kopf. Sie wußte ganz genau, daß sie es war, die es mit ihm gemacht hatte. Sie wußte nur nicht, warum. Nein, er hatte nichts gemacht. Sie war es, die ihm das Küssen gezeigt hatte, die ihm ihr Intimstes gezeigt hatte und ihn in das Liebemachen eingeführt hatte. Sie senkte den Kopf, das alles kam von ihr. Sie redeten noch eine Weile, dann ging sie. Er fuhr sofort heim, obwohl die Schule noch nicht aus war.

Er stöberte in seinem Computer nach "willenlos" und stieß irgendwann auf Internetseiten, die von Hypnose handelten. Er las bis weit nach Mitternacht, die Mutter brachte ihm das Abendessen hinauf in sein Zimmer und blieb mucksmäuschenstill, um ihn nicht zu stören. Nur ganz selten lernt er so lange, sagte sie zum Vater, als sie wieder unten war.

Ray war sich inzwischen sicher, daß er Ilse irgendwie hypnotisiert hatte. Er fand genug Beschreibungen, die ihn darin bestätigten. Er las stundenlang, trennte die Idioten von den Experten, so gut er konnte. Anderntags fuhr er in die Stadt und kaufte ein paar Bücher über die Hypnose, die er in den nächsten Tagen verschlang. Er zweifelte, ob die Techniken aus den Büchern funktionierten.

Er testete sein Wissen an mehreren Kindern auf dem Spielplatz. Er konnte kein einziges Kind mit dem Buchwissen hypnotisieren. Als er jedoch ein Kind überraschend am Arm packte, gehorchte es sofort, schlug Purzelbäume und hüpfte auf einem Bein. Er testete tagelang mit dem selben Ergebnis weiter. Es war das Überraschungsmoment, dachte er lange. Er ging soweit, das Kind nur kurz zu berühren und dann mit Willenskraft zu steuern. Das funktionierte sehr gut, die Bücher warf er weg.

Ray war ein guter Schüler und teilte sich seine Zeit gut ein. Er lernte gerade so viel, daß er seine Aufgaben zeitgerecht und vollständig erledigte. Er verbrachte etwas weniger Zeit mit seinen Freunden und mehr Zeit damit, seine Fähigkeiten zu erforschen. Die Kinder auf dem Kinderspielplatz waren schon längst nicht mehr seine Zielgruppe.

Es ergab sich ganz zufällig ein langes Gespräch mit seiner Mutter, die zu seiner Überraschung sehr viel Verständnis für sein Problem hatte. Seine Sexualität erwachte und er wollte manchmal Mädchen einladen und in seinem Zimmer ungestört mit ihnen sein. Sie errötete tief, als er sagte, es hätte nichts damit zu tun, daß sie sich täglich um seinen sexuellen Notstand gekümmert habe. Seine Mutter ermutigte ihn, mit Gleichaltrigen Sex zu machen und hatte nur wenige Wünsche oder Bedenken. Erstens gab es für ein Mädchen nichts Beschämenderes als etwas zu erleben, das sie gar nicht wollte, sagte seine Mutter ernst. Er sollte sich also sicher sein, daß die Mädchen es auch wirklich selbst wollten, egal was es war. Sehr umständlich erklärte sie ihm, daß er zweitens an Verhütung denken mußte, für sich selbst und für das Mädchen. Eine Schwangerschaft würde ihrer beider Leben sehr beeinträchtigen und vielleicht die Zukunft zerstören. Sie diskutierten dieses Thema sehr ausführlich und Ray versprach aufrichtig, keinen Unsinn zu machen. Sie erklärte ihm, wie man die empfängnisbereiten Tage berechnete. Er war ihr sehr dankbar, weil sie so viel Verständnis zeigte und ihm helfen wollte, seine Sexualität zu entdecken. Es war ein gutes Gespräch.

Ray hielt sein Wort. Nach und nach kamen viele Mitschülerinnen täglich zu ihm nach Hause, um mit ihm zu lernen. Sie waren unterschiedlich schwer zu hypnotisieren, doch er gab niemals auf, selbst wenn es manchmal schwer war. Er fragte sie gründlich aus, was ihre Sexualität anlangte und trennte sorgfältig die Erfahrenen von den Unerfahrenen. Er sah sich an der Nacktheit der Mädchen satt und balgte mit ihnen nackt auf dem Bett. Er ließ sich von den Erfahrenen alles zeigen und machte Liebe mit ihnen. Die Unerfahrenen spielten in kindlicher Lust mit ihm, ohne daß sie mit ihm schliefen, und das war okay so. Nur sehr wenige wollten defloriert werden und er war dabei wirklich sehr sanft und rücksichtsvoll. Schneller als seine Freunde lernte er alles über die weibliche Sexualität. Beinahe jeden Tag verführte er ein Mädchen aus der Schule, bis zum Sommer nach der Matura.

Ray dachte oft darüber nach, daß er sein Wort gegenüber seiner Mutter hielt. Seine Besucherinnen mußten den Sex selbst wollen und mit ihm einig über einen günstigen Zeitpunkt sein. Er rechnete immer nach, wann die empfängnisbereiten Tage waren. Er war sich natürlich klar darüber, daß er sich mit dem Hypnotisieren einen unlauteren Vorteil verschaffte, aber er machte sich nie schuldig. Mit den Unerfahrenen konnte man sich ja vergnüglich nackt auf dem Bett wälzen und miteinander spielen, ohne miteinander zu schlafen. Niemals übertrat er die Grenzen, die seine Mutter ihm gezeigt hatte, er hatte diesbezüglich ein reines Gewissen.

Ray versuchte niemals, mittels Hypnose einen Vorteil in der Schule herauszuschinden. Er war unter den besten der Klasse und mehr wollte er nie. Er war im Gegenteil stolz darauf, daß er es ohne groß zu Schummeln geschafft hatte. Es gab nur einen Zwischenfall bei der schriftlichen Matura in Mathematik. Er hatte 9 von 10 Aufgaben schnell und effizient gelöst, bei einer aber hatte er ein völliges Blackout. Verzweifelt hob er die Hand und der Matheprofessor kam zu ihm. Leise flüsternd sagte er, daß er keine Ahnung hatte, wie er die Aufgabe Nummer 8 lösen konnte. Der Lehrer zeigte mit dem Finger auf den Text und berührte unabsichtlich seine Hand. Im gleichen Augenblick sah Ray die Lösung und den Lösungsweg ganz klar vor sich. Er hörte dem Flüstern des Lehrers zu und nickte dankbar. Er mußte sich nichts vorwerfen, es hatte nichts mit Hypnose zu tun. Er hatte es schon mehrmals erlebt, daß er bei einer Berührung in die Gedanken des anderen blicken konnte wie bei seiner Mutter, aber es geschah nur selten und er wußte auch nicht, wie es eigentlich funktionierte.

Die Mädchen aus seiner Schule zu verführen war das eine. Das andere war eigentlich kriminell, das wußte er ganz genau. Er ließ sich von Kevin, dem Exfreund Ilses, wöchentlich 50 Euro schenken. Kevin hatte immer sehr viel Taschengeld und konnte es leicht verschmerzen. Ray bekam nur 20 Euro Taschengeld im Monat und wußte, daß seine Eltern sich nicht mehr leisten konnten. Er sagte ihnen, das es viel zu viel sei. Doch Kevin gab ihm das Geld und wußte später nichts mehr davon. Ray nahm das Geld von ihm und seinen reichen Kumpels ohne mit der Wimper zu zucken. Es war ihm völlig gleichgültig, daß er eigentlich ein Dieb war. Es erschien ihm recht, finanziell nicht im Abseits zu stehen und sich genauso modisch zu kleiden wie seine Freunde, einen Computer zu kaufen und Spiele dazu wie sie.

Die Mädchen aus der Schule zu verführen war ihm auf die Dauer nicht genug, viel zu viele waren Jungfrauen und ihre kindliche Sexualität befriedigte ihn nicht. Er hatte die Matura bestanden, war 18 und sehnte sich nach viel mehr Sex. Er sah sich in der Nachbarschaft um, suchte nach jungen Frauen, die Interesse am Sex hatten. Einige konnte er nicht hypnotisieren und das war eine bittere Erkenntnis. Er gab nicht auf und suchte eine andere. Es waren dennoch überraschend viele, die sich hypnotisieren ließen und ihm zu Willen waren. Die Frauen brachten ihm alles bei, was für die Sexualität wichtig war. Er hielt sich eisern daran, was er seiner Mutter versprochen hatte. Sie mußte es selbst wollen und daß für die Verhütung gesorgt war. Die meisten Frauen verhüteten selbst und überließen nichts dem Zufall oder ihren Ehemännern. Wenn Ray herausfand, daß eine Frau ihren Mann nicht hintergehen wollte, ließ er sie sofort los. Er hatte kein Recht, sie zur Ehebrecherin zu machen.

Nach der Matura machte er ein Sommerpraktikum im Rathaus. Ganz zufällig bekam er mit, daß ein Stadtrat Bestechungsgeld annahm. Ray war nur einen Augenblick lang verblüfft, dann beschloß er, dem guten Mann einen Teil seiner Beute abzunehmen. Er nutzte eine Gelegenheit und befragte ihn unter Hypnose. Der Beamte war in der Bauabteilung und jedes Bauprojekt warf ein Schmiergeld ab. Ray hörte mit offenem Mund zu, denn das waren ordentliche Summen! Er befahl dem Beamten, ihm 50 Tausend Euro in einer Plastiktüte zu übergeben, das war nicht sehr viel. Er eröffnete ein Bankkonto und legte das Geld ein. Wochenlang zitterte er innerlich, ob er auffliegen würde. Doch es geschah nichts. Am Ende des Praktikums nahm er noch einmal 50 Tausend Euro von dem Mann und verschwand still aus dem Rathaus.

Ray hatte noch keine Idee, was er beruflich machen könnte und folgte mehr aus Bequemlichkeit als aus Interesse seinen Freunden, die zum Studium in die Stadt zogen und eine Wohngemeinschaft bildeten. Die Eltern hatten nichts dagegen, denn er konnte für sich selbst sorgen, sagte er. Er habe ja das Geld gespart, das er von den Mädchen für die Nachhilfe bekommen hatte. Wieviel er hatte, war kein Thema, und er versprach, neben dem Studieren zu arbeiten. Dennoch, sagte sein Vater, wenn er doch einmal knapp wäre, er würde ihm aushelfen. Die Eltern saßen lange mit ihm zusammen und sie diskutierten alles, was sie über Wohngemeinschaften wußten. Ray war dankbar und glücklich, ihre Unterstützung und ihren guten Willen zu spüren.

Ray wußte zwar immer noch nicht, was er beruflich machen wollte, aber er inskribierte in den Rechtswissenschaften. Weiß Gott, keine besondere Entscheidung, das mußte für den Anfang reichen. Viel spannender war das Studentenleben, es gab beinahe jeden Tag eine Party, man soff, nahm ein bißchen Drogen und Mädchen waren immer genug da. Er lernte, sich ganz natürlich zu verlieben und wieder auseinander zu gehen. Nur noch selten half er mit Hypnose nach, um ein Mädchen ins Bett zu bekommen. Die Jagd und das Erlegen des Wildes war aufregend und spannend schön. Die Mädchen auf natürlichem Weg zu erobern war viel befriedigender als sie zu hypnotisieren und zu nehmen.

Sein Bankkonto schmolz dahin wie der Schnee im Frühling. Er saß lustlos in den Vorlesungen und beschloß, wieder kriminell zu werden und sich Geld zu beschaffen. Er kannte das Lokal, in dem die Leute aus dem Rathaus verkehrten. Er suchte sich die bestechlichen Beamten sorgfältig aus und brachte sie dazu, ihm anderntags Geld im Plastiksackerl zu bringen. Oft erfuhr er von einem, welcher andere noch bestechlich war. So kam er von einem zum nächsten und nahm ihnen vorsichtig das Geld ab. Ganz genau hörte er hin, wenn sie ihr Wissen über die faule Klientel preisgaben. Er mußte schmunzeln, wenn er daran dachte, was er als Anwalt oder Staatsanwalt hätte mit diesen Informationen anfangen können. Doch er hatte sich entschieden, ein Dieb zu sein. Er nahm das Geld der bestechlichen Beamten und bald darauf auch das Geld der Reichen und Superreichen. Sorgsam kundschaftete er aus, wieviel er ihnen ohne Schwierigkeiten abknöpfen konnte. Bei diesen war viel mehr zu holen als bei den Beamten. Sein Bankguthaben wuchs enorm, bis zum vierten Studienjahr hatte er mehr als 5 Millionen erbeutet. Er fuhr nach jedem Semester auf Urlaub und nahm einmal im Jahr die Eltern mit. Sie waren furchtbar stolz auf ihren Sohn, der als Jungjurist so viel verdiente.

Längst nahm er den Reichen und Superreichen nicht nur das Geld ab, er nahm auch ihre oft hübschen Frauen und Töchter. Fast alle waren für einen Seitensprung zu haben und er ließ sich von ihnen in aller Ehrlichkeit lieben ohne jedwedes falsche Getue. Sie gaben ihm alles und mehr, als sie jemals ihrem Mann gaben. Er war natürlich immer auf der Hut und leistete sich bei dieser Klientel keinen Fehler. Bei diesen war der Anteil derer, die er gut hypnotisieren konnte, recht gut. Einige erreichte er mental nicht und brach sofort ab. Er machte nicht den geringsten Versuch, an ihr Geld oder an ihre Frauen zu kommen. Er wußte, daß er auf der Schneide eines Rasiermessers tanzte und durfte sich keinen einzigen Fehler leisten. Kein Geld dieser Welt und keine noch so verführerische Frau war es wert, getötet zu werden.

Ray blieb in der Wohngemeinschaft, obwohl nur noch wenige von der ursprünglichen Mannschaft dabei waren. Die jungen, die nachrückten, waren genauso erlebnishungrig wie die Vorgänger. Parties, Alkohol, Drogen und Mädchen wie schon immer. Er reiste in ferne Gegenden und lernte viele Völker kennen. Die Eltern wollten nicht so weit weg fahren und er bezahlte ihnen Urlaube nach ihrem Geschmack. Er lud sie nach dem Abschlußexamen zur Feier ein, sie waren sehr stolz auf ihren Sohn, der jetzt Jurist geworden war. Er mußte nur noch ein Jahr Praxis absolvieren. Es wurden dann jedoch vier Jahre daraus, nach dem ersten Jahr bestand er die Anwaltsprüfung. Er studierte weiter Philosophie und schloß im vierten Jahr ab.

In dieser denkwürdigen Zeit lernte er die ganz großen Fische kennen. Supergauner, die keine Grenzen kannten und die Gesellschaft unerbittlich ausraubten. Interessanterweise bekam er viele von ihnen in seinen hypnotischen Griff. Vielleicht hatte es damit zu tun, daß sie überheblich, arrogant und narzisstisch waren. Es war ein sehr gewagtes Spiel, wenn er sich der Frauen und Töchter des Gangsters bemächtigte. Diese Verbrecher wandten Unsummen auf, die schönsten Frauen zu erobern beziehungsweise zu kaufen. Die wunderschönen Frauen waren oft Berühmtheiten, Stars aus Film und Fernsehen und hatten ausnahmslos überhaupt kein Problem damit, ihre Männer zu betrügen, wenn er für die Heimlichkeit sorgen konnte. Alle gaben sich mit ganzer Ehrlichkeit hin, denn er wollte kein verlogenes Getue. Als er noch Schüler war, durchschaute er die Verlogenheit mancher Mädchen und Frauen nicht. Erst mit einiger Erfahrung im heißen Studentenleben durchschaute er sie und befahl ihnen, alles Unechte wegzulassen. Er war bei jeder dieser Ehebrüche so vorsichtig wie nur möglich, denn es war immer ein Spiel mit dem Tod.

Die meisten Töchter der Gangster waren durchwegs verdorbene Prinzessinnen, die sich bedenkenlos jedem hingaben. Sie waren sehr überrascht von ihrer eigenen ehrlichen Hingabe, weil Ray sich niemals mit oberflächlichem Getue abspeisen ließ. Für einige war es das erste Mal, sich mit ehrlicher Hingabe zu einem Mann zu legen. Nicht selten weinten sie danach im Gefühl von Ergriffenheit.

Er nahm das Geld der Gangster aktenkofferweise und raubte ihnen einige wenige Prozent ihres Vermögens. Das Umfeld der Gangster erlebte täglich die Übergabe von Geldkoffern, da fiel sein kleines Verbrechen nicht auf. Es war nichts Ungewöhnliches, wenn der Gangster mit seinem Anwalt leise tuschelte oder ihm heimlich einen Geldkoffer übergab. Um sein Verbrechen zu verdecken schärfte er den Bossen ganz genau ein, worüber sie sich angeblich unterhalten hatten. Er blieb so vorsichtig wie immer und ließ es bei großen Beträgen so aussehen, als ob ein Erzfeind das Geld genommen hätte. Wenn sie sich gegenseitig mißtrauten und verdächtigten, war ihm das Recht und das war ihm auch völlig gleichgültig. Er hielt sich aus allem heraus, was mit Gewalt zu tun hatte, aber er war in allen anderen Bereichen ein guter, ein sehr guter Anwalt für den Gangster. Und er ließ sich fürstlich bezahlen, seine horrend hohen Honorare rechtfertigte er, daß er ein ausgezeichneter Anwalt war, kampfeslustig, brillant und immer siegreich. Schon längst nahm er ihnen Millionen ab, ohne sich zu genieren. Ray beendete seine drei Praxisjahre mit gut 750 Millionen auf dem Konto. Er konnte sich mit 30 Jahren getrost zur Ruhe setzen.

Er fuhr für einige Monate in die Karibik und ließ es sich gottverdammt gut gehen. Sonne, Meer und Tequila, das war wunderschön. Er las morgens die Zeitung, faulenzte und ließ sich täglich von bezaubernd schönen Urlauberinnen verführen. Er ließ sich alles über ihre Sexualität und die sexuellen Geheimnisse erzählen, das interessierte ihn sehr. Die hübschesten Frauen aus aller Welt erzählten alle ihre sexuellen Geheimnisse und legten sich leidenschaftlich zu ihm.

Er war 32 Jahre alt, kerngesund und vermögend. Er hatte keine Lust, in einem Büro zu arbeiten, kaufte ein bescheidenes Haus im Süden Wiens und wurde ein Privatmann. Er hatte sich entschieden, sich zurückzuziehen und allein zu bleiben. Als Jurist zu arbeiten wollte er nicht und hielt sich von den früheren Klienten, die er ausgeraubt hatte, fern. Er ging ein oder zweimal im Monat aus, vergnügte sich mit seinen alten Freunden im Nachtleben der Stadt und brachte immer eine Begleitung aus der Stadt mit, die sich zu ihm legte. Er brauchte eine Haushälterin und interviewte jede Bewerberin gründlich, bevor er sie einstellte. Er gab ihr in Hypnose seine Befehle, die sie getreulich ausführte. Die Haushälterin kümmerte sich um seinen Haushalt, kochte für ihn und legte sich bereitwillig zu ihm, wenn sie seine Spannung spürte.

Er entschied sich, einen Teil seines Geldes in Immobilien anzulegen. Die Verwaltung überließ er den Profis, er wollte sich keine nervtötende Arbeit aufhalsen. Er unterstützte seine Eltern mit großzügigen Beträgen und ermöglichte es ihnen, ehest in Rente zu gehen und den Ruhestand finanziell gut ausgestattet zu genießen. Das Band zwischen ihnen wurde von Jahr zu Jahr inniger. Seine Eltern waren wahnsinnig stolz auf ihn, weil er es so weit gebracht hatte. Nur, daß er nicht ans Heiraten dachte, bekümmerte seine Mutter. Daß seine Haushälterin jede Nacht bei ihm lag, mißfiel ihr sehr. Das sei nicht recht, sagte sie bitter. Das waren früher die Großgrundbesitzer, die sich Untergebene ins Bett holten. Ray bemerkte, daß sich in ihre Bitterkeit eine gehörige Portion Eifersucht gemischt hatte. Er blickte tief in ihre Seele. Warum gab er diesen Wildfremden, was eigentlich ihr zustand? Er versicherte ihr, wenn die Richtige käme, dann!

Er liebte gute Musik, las stundenlang ernste Literatur, viele Zeitungen und sah sich Nachrichten und Nachrichtenmagazine im Fernsehen an. Er informierte sich umfassend über die Welt, verbrachte viele Stunden im Internet und bekam eine gute und umfassende Sicht auf die reale Welt, wie sie wirklich war. Es fühlte sich an, als ob er nichts daran ändern konnte. Die Welt war ziemlich beschissen dran und es widerte ihn an, wie die Reichen und Mächtigen das gemeine Fußvolk irreführten und ausraubten. Das war sehr ernüchternd, denn er hatte keine Idee, wie man das ändern konnte. Es war offensichtlich im Menschsein verankert, zu raffen, zu rauben und Gewalt anzuwenden. Das Wissen um Anstand, Nachbarschaftshilfe und bessere Lösungen war ganz allgemein vorhanden, doch die Gier war das Dominierende in der Welt. Es schien, als wäre die Gier in die DNA der Menschheit eingraviert. Menschen wie er, der eines Tages aufhören konnte, Geld an sich zu raffen und der Gier nach noch mehr bewußt ein Ende zu setzen, waren rar. Er war 32 Jahre alt.

Und Ray hatte immer noch diese intensiven, seltsamen Träume.